Vielheit
Verschiedenheit, Mannigfaltigkeit, in sich unterschiedene Menge. V. ist ein Gegenbegriff zu Einheit. Der Terminus V. ist gebräuchlich vor allem in den platonisch-neuplatonisch orientierten Theoriebildungen. Platon entwickelt in mehreren ein- und ausschließenden Argumentationsgängen das Verhältnis von Einheit und V. in seinem Dialog Parmenides. An den ersten dieser Argumentationsgänge knüpft insbesondere der Neuplatonismus an (z.B. Plotin, Proklos) mit seiner Kosmologie des seins-, erkenntnis- und prädikationstranszendenten Einen. Bei Kant ist V. neben Einheit und Allheit eine Kategorie der Quantität. Hegel bezieht sich auf den zweiten Argumentationsgang des Parmenides: V. und Einheit sind verschieden und doch wesentlich eines. Die Dialektik von Eins und Vielem entwickelt Hegel in der Logik, indem er das leere Eins übergehen lässt zur V. der Eins, was schließlich zum Begriff der Quantität führt.
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