Diakritisch
(griech. diakritikos: trennend, zur (weiteren) Unterscheidung dienlich). D.e Zeichen sind Zeichen wie Akzente, Akut, Spiritus usw., die bestimmte andere Zeichen (wie Vokale usw.) weiter differenzieren. (a) Platon spricht im Timaios 67 e von der weißen Farbe als d.: Hier bedeutet d. soviel wie »durchdringend« (im Ggs. zu synkritisch (synkritikos), »zusammenpressend«); darauf nimmt Aristoteles Met. 1057 b 8 Bezug. Goethe nimmt in seiner Farbenlehre diesen Begriff aus dem Timaios wieder auf. (b) Im Politikos 282 b 1 ff. unterscheidet Platon zwei Künste, die synkritische und die d.e, die verbindende und die trennende. Im dort gewählten Beispiel der Wollzubereitung gehört »das Kämmen und die eine Hälfte der Bearbeitung auf dem Webstuhl und was sonst das Vereinigte trennt« zur d.en, trennenden Kunst.
MSU